Helga Kaschl: FRAUEN IN VIRGINIA WOOLFS HOGARTH PRESS

Virginia Woolf (1882-1942), die bedeutende Schriftstellerin der Moderne, hat lebenslang protestiert gegen Marginalisierung kreativ arbeitender Frauen, die noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts innerhalb ihres von den gesellschaftlichen Konvention vorgegebenen Lebens als Ehefrau und Mutter oft nicht einmal "ein Zimmer für sich" (A Room of One’s Own) hatten, um ungestört an literarischen, wissenschaftlichen, musikalischen oder bildnerischen Werken arbeiten zu können. Zusammen mit ihrem Mann Leonard Woolf gründete sie 1917 die HOGARTH PRESS, einen Verlag, in dem Werke weiblicher Autorinnen ein besonderes Gewicht hatten: Schriftstellerinnen, Dichterinnen, Wissenschafterinnen, Journalistinnen, Politikerinnen, Frauenrechtlerinnen / Feministinnen. Die in der HOGARTH PRESSE veröffentlichten Autorinnen gehören zur ersten Generation von Frauen, die sich in ihrem Schaffen nicht mehr vorrangig an männlicher Kreativität orientieren mußten.
Die österreichische Wissenschaftlerin Dr. Helga Kaschl stellt in ihrer bei A+C als Originalveröffentlichung erschienenen Arbeit 77 dieser Autorinnen in ausführlichen biobibliographischen Artikeln vor. Dabei werden jeweils alle wesentlichen Werke der Autorinnen genannt, also nicht nur die in der HOGARTH PRESS veröffentlichten. Ergänzt wird die umfangreiche Arbeit (448 Seiten) durch viele Abbildungen und einige kurze Hintergrundtexte. Helga Kaschls fachlich äußerst nuancierte Dokumentation ermöglicht uns einen speziellen Blick auf die Kreativität von Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Für A+C ist es eine Ehre, daß die Autorin ihre Arbeit bei uns veröffentlicht!

auc-150-kaschl-hogarth-press (pdf 30,9 MB)