VOR DER ZERSTÖRUNG DER BILDER - Felix, ein maler im internat

(Herausgeber: mondrian v. lüttichau)

Der 10-12jährige felix war Der Maler in der internatskommune, von der in 'WIR INTERNATLER' berichtet wird. Seine bilder waren botschaften aus einer tiefe, an der er wohl niemanden teilhaben ließ. Sein weggang vom internat bedeutete die zerstörung der bilder, denn in die außenwelt konnte oder wollte er diese kreativität nicht mitnehmen.

Bei felix geht es um innere bilder, um rhythmen und muster des lebens, um kreisläufe und verflechtungen, es geht um begegnung und gemeinschaft und monadische beziehungslosigkeit.. - es geht durchaus um unsere welt.

Sensibilität, kreativität und phantasie jenseits der wörter, im unvermittelten gewahrwerden des lebens, gehört natürlicherweise zum menschen. In der erwachsenenwelt bleibt kaum mehr etwas davon übrig. Die (inneren) bilder werden zerstört - und wir zerstören sie allzuleicht selbst, und nennen das "erwachsenwerden". Ersetzen sie durch begriffe, definitionen - und die bilder von konsumindustrie und werbung.

In den allermeisten in der internatskommune entstandenen bildern und zeichnungen ist etwas von jener unmittelbaren wahrheit des lebens, jenseits der wörter, zu spüren. Felix war jedoch der einzige, der über zwei jahre lang momente seiner empfindung für die welt konsequent umgesetzt hat. Wenn er auch kein künstler "geworden ist", - als 10- bis 12jähriger war er es zweifellos.

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