Genealogische Familiengeschichte in benutzerfreundlicher Gliederung

Herausgeber: Mondrian graf v. lüttichau

Diese übersichtliche neuordnung der genealogischen familiengeschichte LÜTTICHAU möchte es familienmitgliedern erleichtern, sich selbst im zusammenhang der vorfahren wiederzufinden. Sie versteht sich als vorschlag, als arbeitsgrundlage, die von interessierten familienmitgliedern genutzt werden kann zur darstellung des genealogischen zusammenhangs ihrer "engeren" familiengeschichte in gegenwart und zukunft.

Datenmäßige grundlage ist die bei A+C in 2. auflage veröffentlichte 'Geschichte der Familie'  harald graf v. lüttichaus.

In allen mir erinnerlichen äußerungen meines vaters harald wurde für mich deutlich, daß im mittelpunkt seiner genealogischen lebensarbeit "die familie"  stand. In einem vorwort betont er: "Es zeigt sich, daß ein oft recht inniges Geflecht von Verbindungen und Verwandtschaften sichtbar wird."  Sein einstehen für "die familie"  meinte im kern einen verbund von menschen, zu denen man sich gehörig fühlen kann, die in schwierigen situationen zu einem stehen. Um dieses wohl zeitlose bedürfnis von uns allen zu verwirklichen, kann auch die orientierung am gemeinsamen familiennamen ein ansatz sein, ebenso wie eine vereinsmitgliedschaft oder wie heute FACEBOOK und andere möglichkeiten des social networking.

Historisch orientierte "ahnenforschung"  ist also nur ein aspekt von familiengeschichte. Grundlegend geht es um bewußtheit für das rhizomatische geflecht menschlicher zusammengehörigkeit, in vergangenheit, gegenwart und zukunft. Ein familiäres netz, wie es auch durch die vorliegende darstellung sinnlich greifbarer werden soll, könnte auch in unserer zeit in individuellen kontakten zum leben erwachen, - ohne adelsdünkel und ohne familiären normendruck.

Nicht zuletzt mit dieser intention ist diese pragmatisch orientierte genealogische darstellung entstanden. Sie enthält übersichten zu allen linien, ästen, zweigen und häusern der deutschen, der dänischen, norwegischen und italienischen familie. Separate auflistungen aller namensträger von der ersten bis zur 18. oder 19. generation schließen sich an.

Der zweig der farbigen (coloured) lüttichaus in namibia (früher die deutsche kolonie deutsch-südwestafrika) fehlt leider, da hierzu noch  keine vorarbeiten geleistet wurden. Aber die namibischen lüttichaus existieren nach wie vor und wurden auch schon angesprochen! Wer von ihnen zum sammeln von material beitragen kann, ist herzlich eingeladen!  

Übrigens: fotos zur geschichte der familie finden sich HIER!

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Harald Graf v. Lüttichau: GESCHICHTE DER FAMILIE

(Hrsg. mondrian v. lüttichau)

Dieser zentrale band der von meinem vater (1921-1999) begründeten 'Beiträge zur Familiengeschichte der Herren, Freiherren und Grafen v. Lüttichau' wird hier in 2. auflage online veröffentlicht, inhaltlich im wesentlichen unverändert, jedoch digitalisiert und in neuem lay out. Er enthält eine genealogisch strukturierte zusammenstellung von daten der namensträger ab 14. jahrhundert (nach dem kenntnisstand von 1985). Grundlage der familiengeschichte sind vom autor seit etwa 1940 erforschte und gesammelte quellen und regesten. Diese sind dokumentiert in den weiteren bänden der 'Beiträge zur Familiengeschichte..'(die eingesehen werden können in verschiedenen landes- und universitätsbibliotheken, genealogischen archiven sowie bei familienmitgliedern). Für die online-neuauflage hinzugefügt wurden etliche abbildungen sowie erläuterungen.

Genealogisch orientierte familiengeschichte bedeutet mir an sich nichts. "Verwandten" fühle ich mich nicht per se verbundener als "nichtverwandten" menschen. Gleichwohl gab es seit meiner kindheit immer wieder austausch mit meinem vater über sein lebensthema, - was ihn öfters hoffen ließ, ich könnte seine arbeit einmal fortführen oder doch bewahren.

Für mich haben derlei dokumentationen eher sinnlich-symbolische bedeutung. Sie tragen bei zum bewußtsein, mit letztlich allen menschen, mit der ganzen welt verbunden, vernetzt, verflochten zu sein, - verwurzelt zu sein in der welt.Während der arbeit an dieser neuausgabe wurde mir bewußt, wie viele menschliche schicksale sich entfaltet haben, ohne die es mich nicht gäbe, - gerade in sachsen, wo ich an der neuausgabe arbeitete: dörfer, rittergüter, zerstörungen, heiraten.. - Natürlich ist sowas keine ganz neue erkenntnis, aber sie wurde mal wieder sinnlich greifbarer für mich.

So meint die neuherausgabe der familiengeschichte keine wendung in die vergangenheit, sondern vielmehr den impuls, bewußtsein für die realität des vergangenen in der und für die gegenwart zu wecken.

Fotos zur geschichte der familie v. lüttichau finden sich in meinem flickr-account, - hier!

Hinweise zu wolff caspar v. lüttichau, dem stammvater der skandinavischen lüttichaus, und seiner herkunft aus bad düben/sachsen: Link 1 und Link 2.

GESCHICHTE DER FAMILIE
(HARALD GRAF v. LÜTTICHAU):

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Siehe auch die neue GENEALOGISCHE FAMILIENGESCHICHTE IN BENUTZERFREUNDLICHER DARSTELLUNG:
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Mathias Benedict Graf v. Lüttichau. Lucin 1881 – Zingst (Darß) 1947

Unter "Familiengeschichte" verstehe ich das reale Geflecht miteinander verwandter Menschen – jenseits irgendwelcher traditioneller, geschlechtlicher, elitärer, finanzieller oder rassistischer Kategorisierungen: angeheiratet oder Namensträger von Geburt, weiblich oder männlich, ehelich oder außerehelich, Kolonialwarenhändler oder Bankdirektor, adelig oder bürgerlich, weiß oder farbig. Familiengeschichte kann auf diese Weise zum Impuls werden, Brücken zu schlagen zwischen Menschen, Neues zu verstehen aus ganz anderen mitmenschlichen Welten!

Als ich jetzt zu meiner großen Überraschung erfuhr, daß mein Großvater Mathias Benedict Graf v. Lüttichau (Thies) einen vorehelichen Sohn hatte, mit dem er in seinen letzten Lebensjahren in väterlich-zugewandtem Briefwechsel stand, wurde genau dies zum Anlaß für die hier vorliegende Veröffentlichung innerhalb der "Beiträge zur Familiengeschichte". Sie enthält von Mathias neben den Briefen an seinen ersten Sohn Karl Heinz Platzdasch frühe Gedichte sowie Tagebuchaufzeichnungen aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika (Namibia) von 1910. Dazu kommen Zeugnisse der Familie Platzdasch-Dargatz sowie Erinnerungen seines zweiten Sohnes Harald, eines Freundes von Thies sowie eine kleine Ahnentafel.

Bei der Lektüre der Briefe an Karl Heinz Platzdasch sowie der hier ebenfalls dokumentierten Tagebuchaufzeichnungen aus Namibia stellt sich die Frage: War Thies ein Rassist, ein Nazi? Oder wurde er einer? Oder war er ein taktischer Mitläufer, bedacht auf seine eigenen Vorteile? Wo war seine in den Briefen an seinen ersten Sohn und anderswo bezeugte mitmenschliche Aufmerksamkeit beim Hören von Hitler- und Goebbelsreden, bei all dem, was ja wohl auch er, in der Sand-und-Wasser-Einöde am äußersten Rand Deutschlands (oder spätestens bei seinem Einsatz im Stalag IIc Greifswald) mitbekommen haben mußte? – Was ist das überhaupt, ein Nazi zu sein? Solche Irritationen lassen sich kaum verdrängen.

Mittlerweile werden auch in der Öffentlichkeit Zeugnisse beachtet, die Aufschluß geben über die Gemengelage von Ideologemen und Traditionen, persönlichen Umständen und Interessen, die zusammengenommen den massenhaften Rückhalt des NS-Regimes in Deutschland bewirkt haben dürften.
Eine Grundlage dieser Gemengelage ist zweifellos das ideologische Sammelsurium, das seit dem Ende des Kaiserreichs durch Deutschland schwappte. Unterscheidliche Ideologeme waren Bestandteil des Welt- und Menschenbildes einzelner Bürger, andere wurden individuell abgelehnt. Und da das ideologische Syndrom des NS selbst ein Sammelsurium von (teilweise inkompatiblen) Elementen war, ergab sich in der deutschen Gesellschaft eine Fülle von individuellen politisch-gesellschaftlichen Standpunkten und Konsequenzen, sehr flexibles Rohmaterial für die nazistische Umerziehung der Bevölkerung.

Wollen wir es eigentlich noch so genau wissen? Zweckmäßig ist in jedemfall, über das Phänomen solcher komplexen, heterogenen Bewußtseinsinhalte nachzudenken, denn in unserer Zeit der von jedermann rezipierten (konsumierten) weltweiten Medien (als primäres Sozialisationsinstrument schon der Kinder) ist das nicht anders, nur noch komplexer, irisierender, unvorhersehbarer als damals. Nur sehr eingeschränkt und sporadisch wird derlei im Alltag reflektiert, vielmehr geht es vorrangig um affektive Besetzung von Ideologemen und Haltungen, um Meinungen, das heißt, solche aus der Gesellschaft kommenden Momente werden inkorporiert ins individuelle Selbst- und Weltgefühl.

Zum anderen aber sind wir es den Opfern der Nazis weiterhin schuldig, uns um Verständnis für diese Zusammenhänge zu bemühen – auch, weil es weiterhin Millionen Opfer von Rassismus, Völkermord, ideologisch begründeten Diktaturen und deren fanatisierten Anhängern gibt.

(Aus dem Nachwort)

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Mondrian w. graf v. lüttichau (Hrsg.): VON DEN ELTERN

Daß der versuch, meine psychosoziale entwicklung, mein gewordensein zu verstehen, sich als roter faden durch alles hindurchzieht, was mir im leben wichtig wurde, kann ich mir erst jetzt eingestehen, im rückblick.
Wohl erst aufgrund der durch den tod meiner eltern ermöglichten abgrenzung von ihnen fand ich den nötigen freiraum, mir wirklich gedanken zu machen auch über ihr leben, über ihre wahrheiten.

Diese veröffentlichung von briefen, aufzeichnungen, dokumenten und kommentarenkönnte einiges von der pathologischen, leidvollen und (vor allem für die eltern) tragischen psychodynamik in meinem elternhaus vermitteln – und ist eine wichtige ergänzung zu meinen früheren darstellungen, die ich gleichwohl in keinem satz relativieren oder korrigieren kann. – Mithilfe ihrer briefe und aufzeichnungen habe ich manches von meinen eltern besser verstehen gelernt. Ich hoffe und glaube, daß durch diese dokumentation verständnis für ihr seelisches wie soziales schicksal auch bei außenstehenden entstehen könnte.

Solch nachträgliches verständnis für eltern führt allzu oft dazu, daß die erwachsen gewordenen kinder ihr eigenes kindheitsleid umdefinieren und verdrängen – mit weitreichenden folgen.
Etwas wie "nachgetragene liebe"(peter härtling) gibt es auch bei mir, - gleichwohl bin ich vorbehaltlos solidarisch mit dem kindlichen wolfi, in der zermürbenden beziehungs- und orientierungslosigkeit seines elternhauses. Es ist keine gesunde form von aufarbeitung, kindliches leid zu relativieren mit dem leid der dazugehörigen eltern!

Im vordergrund des verhältnisses zwischen meinen eltern und mir steht meines erachtens nicht unbedingt schuld, sondern eine tragik, in der mein elternhaus exemplarisch ist für allzu viele familien: Symptome früherer psychischer verletzungen werden (bei funktionierender sozialer fassade) in der nächsten generation ausagiert und bewirken dort neue psychische belastungen..

In dieser dokumentation soll zumindest ansatzweise etwas von der wahrheit meiner eltern deutlich werden – nicht zuletzt ihr oft hilfloses bemühen, mir gerecht zu werden und mich zu unterstützen – im rahmen ihrer seelischen möglichkeiten und ihres verständnisses.

Weitere fotografien aus dem umkreis meines elternhauses finden sich in meinem flickr-account, - hier!

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WAHRHEIT DER SEELE – Ida v. Lüttichau (1798-1856)

ERSTER BAND + ERGÄNZUNGSBAND

Herausgegeben von mondrian v. lüttichau & petra bern

Dresden im vormärz. - Hoftheater mit verfeindeten künstlerischen koryphäen und stars, unter dem einfluß von kirche, hof und bürgertum. Zerstörte menschenleben und komplizierte ideologische fronten der revolutionszeit. - Ida v. lüttichau ist die frau des dresdner hoftheater-intendanten, vertraute des dichters ludwig tieck und dessen tochter dorothea, des universalgelehrten carl gustav carus und des historikers friedrich v. raumer. Früh tritt sie für richard wagners musik ein. Tod dreier kinder, lebenslang chronische schmerzen, ein zwiespältig-bürokratischer ehemann, von vielen verehrt wie eine heilige: Wer war diese frau? - Erst im überschauen des verstreuten schriftlichen nachlasses sowie von zeugnissen der zeitgenossInnen wird ihr stetes bemühen um achtsamkeit für feinste lebensregungen in sich und anderen deutlich. Idas grundlegende haltung dem leben gegenüber war ein horchen nach innen, um dort existenzielle antworten zu finden. Diese orientierung an der eigenen mitte entfaltete sich angesichts der vom leben an sie herangetragenen aufgaben in dresden zu umfassender tiefgründigkeit auch gegenüber der sozialen außenwelt.

Hinter dem bemühen, ida v. lüttichaus vermächtnis jetzt, 150 jahre nach ihrem tod, ans tageslicht zu bringen, steht die überzeugung, daß wir menschen wie sie unbedingt brauchen: als anstoß, als orientierung und vorbild zu menschenwürdigem leben - gegen verdinglichung unseres seelenlebens und instrumentalisierung der natur um uns.

Erster Band:
In dieser dokumentation sind nahezu alle zu verschiedenen zeiten verstreut veröffentlichten texte und zitate ida v. lüttichaus gesammelt, außerdem alle relevanten zeitgenössischen erinnerungen an sie. Dazu kommen einige hier erstmals veröffentlichten tagebuchaufzeichnungen und briefe sowie ein vorwort des herausgebers MvL. (Korrigierte und ergänzte neuauflage im januar 2017)

Ergänzungsband:
In seinem mittelpunkt stehen erstveröffentlichungen von handschriften (transkribiert für diese ausgabe von petra bern). Das sind tagebuchaufzeichnungen idas, sämtliche erhaltenen briefe an idas engen freund, den historiker friedrich v. raumer sowie auszüge aus tagebüchern einer jugendfreundin (johanne friederike v. friesen) sowie von briefen dorothea tiecks (an friedrich v. uechtritz). Aber es gibt dort noch anderes zu entdecken..

Übrigens: Die denkmalgerechte restaurierung der gräber ida v. lüttichaus und ihrer familie auf dem dresdner trinitatis-friedhof ist abgeschlossen! -Inzwischen wurde auch die direkt danebenliegende grabstätte von carl gustav carus restauriert.