Indische Wege - Herzwege

Diese Galerienausstellung erzählt von einer Reise in Farben und Bildern, deren Töne manche Menschen in der Stille sogar hören können, die in den Gesichtern von Menschen, Landschaften, manchmal aus dem Alltag heraus oder in einer Wolkenkonstellation im Licht begann und sich dann während einer Prozession von Sainte Sarah in Saintes-Maries-de-la-Mer befreite, um in indischen Tempeln am Ganges zu weiterer Klarheit und Einfachheit auszureifen. Das Einfache, immer wieder von Medienmüll gereinigt, das so schwer zu machen geht und dann immer leichter wird, bis es, durch alles hindurchgetragen, manchmal tanzt. Eine Reisende die tief in sich fühlt, das der Weg das Ziel ist und die auch Verirrungen und Entwirrungen akzeptiert. Prozession, Prozess, Bewegung. Eine Reise mit dem Pinsel in der Hand, die noch lange weiter gehen wird und manchmal auf den vergessenen Routen der Sinti und Roma verweilt.

Die Besucher dieser Galerie sind herzlich eingeladen, sich ein Stück mitnehmen zu lassen und manchmal anzuhalten, um Leben und Gedanken miteinander zu teilen.

Uta Kühn
© Uta Kühn     
Fotos © Peggy Kindermann Kindermannfrau
und Katrin Faber
Schlangenmensch

Schlangenmensch

Collage
Acryl auf Leinwand
50cm x 50cm
befindet sich im Besitz von Rainer Kwasi Scheller in Wendema
Hüter der Schlangen ist ein Mann welcher vergaß zu altern während er reifte. Wirbel für Wirbel, geschmeidige Bewegung wie nur aus dem Herzen kommt, erlernt von jenen Wesen die Gefolge und Kinder ihm sind. Raubbereite Kraft der alten Magier, weich, gehalten, heilsam, sähend, sehend. Kaum merkliches Zittern durchfließt seinen Artistenkörper, wenn auf einem Bambusrohr er die Brut balanciert, mit starkem Kinn; Konzentration, äußerste Energie der Grenze und Respekt. In einer Sonnenblume wohnend, dort, wo die Kerne sind, schaut er heraus ein Medusenhaupt. Solch einer bringt euch nahe was unser Anfang war; die Schlange, heiliges fruchtbares Reptil, Zeichen des Lebens, der Liebe und der Gefahr, züngelnde Gegenwart des Todes ermöglicht das Licht. Er sei unter uns im Sonnensysthem zentrierter Liebe, gehalten von geöffneten Händen, welche nährende Kelche ihm sind. Eine Elfe auf dem Trapez wacht über des Schmerzgeborenen Gewitterlaunen, der golden unsichtbare Mantel ihrer Zärtlichkeit bedeckt seinen verwundbaren Leib.
Die Prozession der Gitans

Die Prozession der Gitans

Acryl auf Leinwand
49cm x 49cm
Unverkäuflich, weil Sainte Sara geweiht

Sainte Sarah

Dir allein, schwarze Madonna, vertraute Ich uns an, als zitternd mein Auge sah durch einen Spalt in dieser schadhaften Tür der Arena.

Oh, ein wutschnaubender Stier hatte schon Die linke Schulter meines Geliebten geritzt. Blut schmückte unheilvoll dies spitze, stoßende Horn.

Das Herz hörte mir beinahe auf zu schlagen, ein Fluch wollte meinen bebenden Lippen entfliehn, ob dieses grausamen Männerschauspiels, verzeih!

Bis ein leises (Genug!) mir die Ruhe wieder gab und Du ihm noch einmal sein ungestümes Mannesleben Für mich bewahrtest.

Nur du brachst jenen zügellosen Stolz, er kniet vor dir, die Stirn gesenkt. Nimm nun zum Dank an von mir diesen paettengeschmückten Umhang und –

aus seinem Arm ein Blütenmeer.

Hab Dank, tausendmal Dank, geheiligt sei das Boot Mit dem deine Erleuchtung begann, wie der Sand Den diese wunden Füße berührten.

Erbarmen finde jeder Sinte, ob Mann, ob Weib, ob Kind, der Vergebung suchend und Rat, den Saum deines Kleides mit flehenden Lippen berührt.

Amen.

Das Zeitalter der Kali

Das Zeitalter der Kali

Collage
Acryl auf Leinwand
100cm x 100cm
Preis: 1000 Euro
Kali ist die indische Göttin der Schöpfung und der Zerstörung, eine sehr alte Muttergöttin; in Mexico, bei den Mayas heißt sie Choatlique. Sie ist die einzige ebenbürtige Geliebte Shivas. Man sagt, sie beherrscht seit hunderten von Jahren ihr Zeitalter und dieses endet 2012. Im Katholizismus wird aus ihr Sara Kali oder Sainte Sara, die Heilige der Sinti und Roma und aller Fahrenden, eine schwarze Madonna, zu der die Gläubigen seit über 400 Jahren nach Sainte marie de la mere pilgern. Nach dem einschneidenden Erlebnis einer solchen Pilgerreise führte mich mein Weg nach Indien um diesen Ursprung bestätigt zu finden und diese Energie in mich aufzunehmen. Ich fand, erlebte, sah, spürte und malte.