Angela Stachowa: GESCHICHTEN AUS DER DDR

Neu im Dezember 2023

Angela Stachowa (1948–2022) war eine deutsch-sorbische Schriftstellerin und Politikerin.
Nach der Abiturprüfung 1967 an der Sorbischen Oberschule in Bautzen und einer Lehre als Fernmeldetechnikerin absolvierte sie ein Studium an der TU Dresden, das sie 1972 als Diplom-Ingenieurökonomin mit der Spezialisierung Elektrotechnik/Elektronik abschloß. Von 1973 bis 1976 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Danach arbeitete sie als freiberufliche Schriftstellerin. Angela Stachowa war von 1972 bis 1989 Mitglied der SED. Vom 20. Dezember 1990 bis 10. November 1994 war sie für eine Wahlperiode Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie wurde als Parteilose für die PDS/Linke Liste über die Landesliste Sachsen ins Parlament gewählt. Während der Legislaturperiode trat sie am 15. Juni 1994 aus der PDS-Fraktion aus, behielt aber ihr Mandat als Fraktionslose.
Angela Stachowa lebte (zunächst mit ihrem Sohn) in Leipzig. Seit 1996 erschienen nur noch Veröffentlichungen in sorbischer Sprache.

Im Mittelpunkt der Erzählungen stehen meist junge Frauen. Stachowas Geschichten berühren in ihrer genauen und solidarischen Darstellung subtiler Empfindungen und schwieriger Alltagssituationen, unmittelbar und unprätentiös erzählt. Hautnah an den Menschen dran sind diese Geschichten – und doch an jeder Stelle in tiefer Achtung vor der Eigenheit der Person, die dargestellt wird. In Achtung auch vor dem nicht anders Können, dem Versagen. Wir sind eben doch jedem Achtung schuldig dafür, daß er oder sie ihr Leben zu leben versucht, Tag für Tag.
Angela Stachowas lakonischer, seltsamerweise gleichwohl spannender Bericht über alltägliche, fast beliebige Tatsachen und Handlungen regt die Einfühlung in die jeweilige Situation an – und damit in das (vermutliche) Empfindungen der Protagonist*innen. Dazu paßt auch ihr eigenartiger, an gesprochener Umgangssprache orientierter Stil.

Quelle der hier gesammelten Geschichten sind mehrere Erzählungsbände Angela Stachowas aus den Jahren 1975 bis 1982.
Hinzugefügt wurde eine möglichst vollständige Bibliografie selbständiger Veröffentlichungen der Autorin, ein Aufsatz von Christel Hildebrandt von 1984, ein TAZ-Artikel zum Thema Sorben (von 1991), fünf Porträtbilder der Autorin sowie einige Fotografien, die in den Jahren nach 2000 in der (ehemaligen) DDR entstanden sind.

auc-176-stachowa (pdf 2,2 MB)